Spannung bis zur letzten Minute - Aufholjagd der Höseler Teams mit Platzrekord von Jonas Baumgartner
Gastgeber GC Hösel hatte für den Heimspieltag ganze Arbeit geleistet. Der Platz war in hervorragendem Zustand, für das leibliche Wohl der zahlreichen Zuschauer gab es regionale Spezialitäten für Teller und Glas, an Tee 10 war eine Tribüne aufgebaut und an Tee 12 gab es eine Empore, die bei anderen Gelegenheiten ganz sicher als feiner VIP-Bereich gekennzeichnet worden wäre, beim Bundesliga-Spieltag des GCH aber für jedermann, der ein Plätzchen ergattern konnte, zur Verfügung stand. Kurz gesagt: Das Setup war rundum stimmig und einem Bundesliga-Spieltag mehr als würdig. Die emsigen Helfer am Südrand des Ruhrgebiets hatten einen tollen Job gemacht.
Sportlich verlief der Spieltag für die Gastgeber besser als vor einem Jahr, aber am Ende steht doch nur Rang drei, wenn auch mit gesamt einem Schlag über Par exakt schlaggleich mit dem GLC Berlin-Wannsee und dem GC Hubbelrath. Am Ende gab das bessere „Streichergebnis“ den Ausschlag dafür, dass Wannsee seinen Sieg vom Vorjahr an gleicher Stelle wiederholen konnte. Auf den vierten Platz kam Aufsteiger Marienburg mit nur fünf Schlägen Rückstand auf die drei führenden Teams. Der Frankfurter GC, der bisher eine makellose Bilanz aufgewiesen hatte, landet in Hösel auf dem letzten Platz und gibt aufgrund der Gesamtschläge sogar die Tabellenführung an den GC Hubbelrath ab. An der Spitze ist es in der Staffel nun extrem spannend. Punktgleich stehen Hubbelrath und Frankfurt vorne, der GC Hösel folgt mit nur einem Punkt weniger auf dem Konto. Der GLC Berlin-Wannsee darf sich mit nun acht Punkten sogar wieder Hoffnung machen, das Final Four zu erreichen. Für Aufsteiger Marienburger GC ist das Ergebnis des Spieltages unter dem Strich trotz einer sehr guten Leistung ein Rückschlag, denn die Kölner haben nun drei Punkte Rückstand auf Berlin. Wannsee in der Breite überzeugend
Den GLC Berlin-Wannsee und den Nordplatz des GC Hösel eint eine innige Liebesbeziehung. Vor einem Jahr gewann das Team auf der Bundeshauptstadt vor den Toren der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und auch jetzt wieder treten die Berliner den langen Heimweg mit fünf Punkten im Gepäck an. Den besten Score für sein Team brachte Max Fischer rein. Der Senior der Truppe kommt mit 28 Jahren gerade in einen neuen Frühling seiner Karriere und hat über den Winter sehr viel trainiert. Fischer startete mit einem Bogey, musste auf Bahn 12 sogar noch ein zweites Bogey notieren, packte aber satte acht Birdies dazu und unterschrieb so eine 65 (-6). Der schlechteste Score in der Wertung der Berliner waren zweimal 73 (+2). Den lauten Jubel seines Teams, als endlich feststand, dass der Tagessieg nach Berlin geht, erklärte Wannsee-Coach Christian Kurras mit der großen Anspannung, die sich gelöst habe: „Wir haben in den letzten Tagen einige Entscheidungen getroffen, viele Runden vorher gespielt und dann war ziemlich viel Spannung in der Truppe. Wenn ich die zwei Tage sehe, brauchen wir das scheinbar. Das werden wir an den beiden nächsten Spieltagen so weitermachen. Die Vierer haben schon eine gute Leistung gebracht. In den Einzeln haben wir zwei jüngere Spieler gebracht und die haben ihren Job wirklich herausragend gemacht. Max Fischer und alle anderen haben sehr viel gearbeitet und es freut mich, dass sie sich heute hier belohnt haben.“ Fischer selbst war überglücklich: „Das war ein sehr wichtiger Spieltag für uns. Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, weil wir auch letztes Jahr hier gewonnen hatten. Bis zum Schluss war es sehr knapp, aber daher freuen wir uns jetzt umso mehr. Bei mir lief es in der letzten Zeit sehr gut. Ich bin mit dieser Runde sehr zufrieden. Im langen Spiel habe ich kaum Fehler gemacht.“
Platzrekord
Die alles überragende Leistung des Tages lieferte ein Spieler des Gastgebers. Jonas Baumgartner hat mit einem Bogey auf der Karte eine rasante 61, also zehn Schläge unter Par abgeliefert. Damit verbesserte der Jugendnationalspieler die bisherige Bestmarke für den Nordplatz, die Max Röhrig gehalten hatte, um einen Schlag. Der 16-Jährige, der auch international mit dem Junior Team Germany unterwegs ist, hat dabei ein Finish auf seine Karte gebracht, wie man es sich besser nicht vorstellen kann. Mit Birdie-Eagle-Eagle drückte der Youngster seinen Score auf die Rekordmarke. Zuvor war eine 66 der beste je gespielte Score des sportlich in Hösel aufgewachsenen Athleten. „Ich habe mich sehr gut gefühlt und versucht, einiges rauszuholen. Ich kenne den Platz in- und auswendig und habe sehr aggressiv gespielt. Das ist mir mit drei Eagles auch gelungen. An der 17 habe ich aus 81 Metern eingelocht. Das hilft. Es dauert vielleicht etwas, bis man das realisiert, aber ich wollte heute etwas für das Team machen und bin daher sehr froh“, fiel das Fazit des Spielers zu diesem Ausnahmescore gewohnt sachlich aus.
Quelle: DGV
Bilder: stebl